Schulen sind wichtige Lebensorte für Kinder und Jugendliche. Hier verbringen sie einen großen Teil des Tages, lernen nicht nur, sondern leben ebenso soziale Beziehungen, entwickeln sich, probieren sich und ihre sexuelle Identität aus. Und Pubertät und Adoleszenz sind besonders prägend und veränderungsreich. Was ist für mich „normal“? Wie verhalte ich mich in Bezug auf meine Sexualität? Wie stelle ich Nähe und Beziehung her? Welche Aspekte sind mir wichtig? Im Kontext dieser Entwicklungsprozesse gab es schon immer ein Gefährdungspotenzial für Grenzverletzungen auf emotionaler oder sexueller Ebene.
Ausgehend von der Inszenierung DON GIOVANNI für Jugendliche, sowie SPIELVERDERBER, einem Theaterstück für Kinder, werden Expert*innen der Mädchen- und Jungenarbeit, Sexualpädagogik und Polizei Inputs zu den verschiedenen Themen bieten, diskutieren und Fragen beantworten. Dr. Johanna Lisa Degen, Mitgestalterin des Projektes "Teach LOVE", einem psychologischen Wissenstransferprojektes zur sexuellen Bildung und Beziehungskompetenz, wird davon sprechen, wie zeitgemäße sexuelle Aufklärung in Schule stattfinden kann, warum Lehrkräfte in Bezug auf die Themen Online-Dating, Social-Media Nutzung, Pornografiekonsum sowie sexuelle Identität und Orientierung sich als wenig kompetent wahrnehmen und in den normativ geladenen Diskursen alleingelassen fühlen.
Das Symposium bietet vielfältige Informationen und Raum, um Fragen zu reflektieren und zu diskutieren. Neben der Auseinandersetzung mit der Haltung, die wir Erwachsene einnehmen können oder sollten, um Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten oder mit den Grauzonen und der rechtlichen Verpflichtung zu handeln, kann jede*r mit Spaß Rollenbilder diskutieren, infrage stellen oder ausprobieren. Zugleich werden konkrete Impulse für die praktische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gegeben.
Tagungsprogramm
09.00 Uhr Stehcafé und Akkreditierung
09.30 Uhr Begrüßung
09.40 Uhr Schule im Dilemma Impulsreferat
Dr. Johanna Lisa Degen, teach-love, Europa-Universität Flensburg, Interdisziplinäres Institut Umwelt-, Sozial- und Human- wissenschaften Abteilung Psychologie
10.40 Uhr Junges Schauspiel
DON GIOVANNI und SPIELVERDERBER
11.10 Uhr Pause
11.30 Uhr Workshops Durchgang I
1. Juristisches Niemandsland? Dann frage ich die Polizei!
KHK Jörn Biedka, Polizei, Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz
2. #limit Intervention für sexuell übergriffige männliche Jugendliche und Heranwachsende
Aljosha Zedam, Jugendberatung, AWO Familienglobus gGmbH, und Emine Jašar, Jugendhilfe
3. Auch Jungen* sind betroffen! Prävention sexualisierter Gewalt an Jungen
Michael Drogandt-Strudt, LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW und Mannigfaltig e.V.
4. Geht mich das was an? Über sexuelle Grenzüberschreitungen und die eigene Haltung
HeideMarie Eich und Annie Igoschin, ProMädchen e.V.
5. How to be a Drag King Männlichkeit - ein System von Vorteilen oder Rechten?!
Willie Eyelash, Junges Schauspiel Düsseldorf
6. Schule - (k)ein Raum für Missbrauch? Von sexueller Normalität bis zur sexuellen Gewalt
Kristin Rosga, LHD Zentrum für Schulpsychologie
7. Sex, Scham und Tabus in muslimischen Familien Sexualkonzepte in Schule
Ayse Gerner, Psychologische Praxis Düsseldorf
8. Im Klartext und mit Respekt Sexualpädagogische Methoden und Materialien für die Arbeit mit Jugendlichen
Sylvia Zdrzalek, Youthwork/ SCHLAU, Aidshilfe Düsseldorf
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Workshops Durchgang II
15.30 Uhr Best practice Projekte und Infostände
16.00 Uhr Rosa oder Blau, Junge oder Mädchen, Ritter oder Prinzessin? Ein Plädoyer für eine Gesellschaft, in der Jungs zart sein dürfen und Mädchen Raum einnehmen können
Nils Pickert, Pinkstinks Germany e. V.
16.30 Uhr Ende