Die Arbeit mit Gruppen und Schulklassen ist eine große Herausforderung, die viel persönliche Stärke voraussetzt. Es geht darum Stärke zu zeigen, ohne in autoritäres Verhalten abzugleiten. Stärke statt Macht ist das Ziel. Wichtige Stichwörter sind: Transparenz, Ziele, Vorbild, Motivation und Schutz.
Die Lernerfolgsforschung zeigt, dass der Schulerfolg von einer positiven Lehrer-Schüler-Beziehung und vom Training exekutiver Funktionen abhängt. Die Fähigkeit zur Impulskontrolle (Inhibition) ist hier besonders wichtig. Auch zählt die Fähigkeit zur Selbstregulation zu den wichtigsten Schutzfaktoren, die die Resilienzforschung kennt. Die Förderung der Metakompetenzen Bedürfnisaufschub und Frustrationstoleranz ist nicht nur Voraussetzung für offene Lernformen, sondern stärkt auch die Resilienz der Kinder und Jugendlichen und wirkt präventiv gegen Gewalt, Sucht und andere Auffälligkeiten. Ziel der Fortbildung ist eine professionelle Beziehungsgestaltung als Grundbedingung für seelische Gesundheit und Lernerfolg.
In drei eintägigen Qualifizierungstagen setzen die Teilnehmenden sich u. a. mit professioneller Beziehungsgestaltung, eigener Selbstkontrolle sowie Sinn und Unsinn von Sanktionen auseinander. Für den pädagogischen Alltag werden u. a. Verhaltensaufforderungen und Regelgestaltung sowie Motivationspädagogik thematisiert.
Fortbildungsinhalte:
- Autoritativ statt autoritär: Die Beziehungsdimensionen Responsivität (verstehende Zuwendung) und Führung im Zusammenspiel.
- Ausdauer schlägt Talent: Die Metakompetenzen Selbstkontrolle und Selbstregulation als Voraussetzung für die Nutzung eigener Potenziale.
- Halt geben: Verhaltensaufforderungen und Regeln professionell gestalten.
- Stark werden: Alltagsnahes Training von Bedürfnisaufschub, Frustrationstoleranz und Selbstbeherrschung.
- In der Ruhe liegt die Kraft: Techniken zur Co-Regulation und Arousal-Senkung. Inseln der Stille als Orte der Sicherheit, Entspannung und Ruhe.
- Vorfreude ist die schönste Freude: Motivationspädagogik und ihre neurobiologischen Grundlagen.
- Muss Strafe sein? Sanktionsforschung und ihre pädagogische Umsetzung.
- Stress und Burn-out vermeiden: Haltung zeigen – Gelassenheit finden.
- Deeskalation bei herausforderndem und aggressiv-oppositionellem Verhalten.